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Launisches Rhönwetter beeinträchtigt Hauenstein Bergrennen

Trotzdem gelungenes Int. 41. AvD/MSCR Hauenstein Bergrennen

Das war natürlich ganz nach dem Geschmack der Zuschauer, die bis um 18:05 Uhr Motorsport vom Feinsten geboten bekamen. Die Favoriten wurden alle ihrer Rolle gerecht. Uwe Lang, Schweinfurt, lieferte sich mit dem Schweizer Marcel Steiner ein flottes Duell, das Steiner knapp für sich entscheiden konnte. Auch die weiteren Fahrer aus der Region zeigten gute Leistungen. Der MSCler Jürgen Fechter, Gründau, untermauerte mit Platz 1 seinen Anspruch auf die Meisterschaft der historischen Fahrzeuge. Klemens Englert hatte mit Kupplungsproblemen zu kämpfen und belegte Rang 2. Aufhorchen ließ auch die Platzierung des Burkardrothers Dieter Rottenberger, der Deutschen Tourenwagenbergpokal in Lauerstellung auf Platz 3 liegt. Nur acht Zehntel Sekunden trennten ihn vom Führenden Holger Hovemann. In der gleichen Klasse landete der Stangenrother MSCler Sebastian Schmitt nach Abstimmungsproblemen auf Platz 6, noch vor einem der Topfavoriten, Peter Naumann. Platz 2 in seiner Klasse gelang Andre Krämer, MSC Rhön. Bei den Meisterschaftsanwärtern der Deutschen Bergmeisterschaft für Tourenwagen setzte sich der Insbrucker Herbert Stolz auf seinem Porsche 935 vor Norbert Brenner und dem derzeit führenden Norbert Handa, Markteinersheim, durch. Bei den Youngtimern in der Gleichmäßigkeitsprüfung, setzte sich Axel Reß, Wülfershausen, vom MSC Rhön, vor seinem Clubkameraden Günter Fertig, Marktheidenfeld, durch. Das VLN-Ass Ulli Packeisen, der nach unzähligen Rundstreckenrennen das erste Mal am Berg fuhr, kam mit den neuen Bedingungen immer besser zurecht. Sein Fahrstil und das bildschöne Auto, das ehemalige BMW-Werksauto von Alessandro Zanardi aus der WTCC, mit seiner einmaligen blauen Lackierung begeisterten die Zuschauer.   
Gab es am Samstag noch Traumwetter für Veranstalter und Teilnehmer, so zeigte die launische Rhön am Rennsonntag ihr hässliches Gesicht. Dunkle Wolken am Morgen verhießen nichts Gutes. Gegen Mittag war es dann soweit. Wolkenbruchartige Regenfälle brachten die Veranstaltung zeitweise an den Rand eines Abbruchs. So konnten in der Tageswertung nur zwei Rennläufe durchgeführt werden.
Aber nicht nur das Wetter bereitete dem Veranstalter Probleme, sondern auch ein schwerer Unfall gleich zu Beginn des Rennens brachte den Zeitplan gehörig durcheinander. Die Veranstaltung war gerade mal eine halbe Stunde alt, als die Schreckensmeldung über Funk kam: "Schwerer Unfall bei Posten 3 (Jopp-Kurve). Zustand des Fahrers momentan nicht bekannt."
So bot sich auch den zugeeilten Funktionären und Helfern ein Bild des Schreckens. Das Fahrzeug mit der Startnummer 112, von Robert Meiers aus Philippsweiler, war aus bislang ungeklärten Gründen in der Jopp-Kurve weit links, etwas außerhalb des eigentlichen Gefährdungsbereichs, in die Leitplanken eingeschlagen. Der Einschlag war so heftig, dass das Fahrzeug über die Leitplanken katapultiert wurde und erst wenige Zentimeter vor dem Rettungswagen der San-Staffel total zerstört zum Stehen kam.
Glücklicherweise befanden sich zu diesem Zeitpunkt keine Personen im Unfallbereich, so dass außer einem hohen Sachschaden und einem leicht verletzten Fahrer, der zur Beobachtung ins Krankenhaus eingeliefert wurde, der Unfall noch glimpflich ausging.
Die Streckensicherungsleute unter der Leitung von Manfred Halbig und Christian Werner wurden ihrem guten Ruf wieder einmal gerecht. Nach etwas über einer Stunde waren die Leitschienen wieder neu montiert, ein zusätzliches Reifenpaket installiert, so dass die Veranstaltung wieder fortgesetzt werden konnte. "Eine Truppe, die in Deutschland keiner toppen kann", befanden die Sportkommissare des DMSB und spendeten großes Lob an die Beteiligten.
Nachdem das Rennen wieder aufgenommen war, ging das Ungemach nahtlos weiter. Der teils unwetterartige Regen ließ keinen geordneten Wettbewerb mehr zu. Mehrere Streckenbesichtigungen der Rennleitung mit Vertretern aus der Teilnehmerschaft waren notwendig, um wenigsten einen zweiten Rennlauf zu Ende zu bringen. Einige Teilnehmer zogen sich entnervt aus dem Wettbewerb zurück, darunter der Walldürner Ex-Meister Norbert Brenner.
Den treuen Zuschauern muss ein dickes Kompliment gemacht werden, dass sie trotz der widrigen Bedingungen an der Strecke aushielten. Sie wurden dann doch noch durch spannende Kämpfe der Top-Piloten entschädigt.
Jürgen Fechter bestätigte seine Favoritenstellung mit Platz1. Andre Krämer erreichte wie im Training Platz 2. Dies gelang auch Klemens Englert. In der Klasse der Meisterschaftsanwärter auf den Tourenwagentitel Bergpokal, kam der Badener Peter Naumann am Besten zurecht. Er verwies den Favoriten Hovemann mit 2,825 Sekunden auf Platz 3. Dieter Rottenberger landete auf Platz 6 und konnte keinen Boden auf Hovemann gut machen. Sebastian Schmitt sah leider die Zielflagge nicht.
Bei den Anwärtern auf die Tourenwagenmeisterschaft konnte Herbert Stolz dem Allrad getriebenen Lancia Delta Integrale von Norbert Handa nicht Paroli bieten. Der wie entfesselt fahrende Handa fuhr einen überlegenen Sieg mit 6,609 Sekunden Vorsprung auf Stolz heraus und dürfte die Meisterschaft eigentlich einfahren.
In der Königsklasse für die Meisterschaft kam nochmals richtig Stimmung auf. Lang übernahm im ersten Lauf die Führung mit fast zwei Sekunden Vorsprung. Im zweiten Rennlauf drehte der Schweizer Titelverteidiger am Hauenstein den Spieß um. Bei total nasser Strecke nahm er nun Lang zwei Sekunden ab und landete in der Endabrechnung mit 534 Tausendstel Vorsprung auf Platz und wurde zugleich Gesamtsieger.
Der Fuldaer Thomas Rössler, der an diesem Wochenende ohne direkte Konkurrenz fuhr, belegte Platz 1 bei den Formel 3 Fahrzeugen, Platz drei im Gesamtklassement und holte sich zur Freude seiner zahlreich mitgereisten Zuschauerschar, vorzeitig den Titel im Deutschen Bergpokal für Rennsportfahrzeuge.

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